Aus Holzheizer Wiki
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Der Spruch: „Wer mit Holz heizt, dem wird es öfter warm“, entspricht der Wahrheit. Wer einen sportlichen Ausgleich zu seiner Arbeit benötigt, kann dies sehr gut beim Fällen, Sägen, Spalten und Packen realisieren. Um in einem Wald Bäume fällen zu dürfen, benötigt man ab 2008 einen Sägeschein. Wer sich Langholz nach Hause fahren lässt, kann dort ohne Schein mit einer Kettensäge die Stämme auf entsprechende Länge schneiden. Dennoch ist ein Sägeschein und natürlich auch die richtige Schutzkleidung zu empfehlen. Unfälle können durch gezielte Informationen und Übungen vermieden werden.

Für das Spalten werden häufig maschinelle Holzspalter, Spalthammer, Spaltäxte, gerade und/oder auch gedrehte Keile verwendet. Dies ist nicht nur eine sportlich Entscheidung, sondern auch eine Frage des Preises. Wenn die Einteilung vorab auf Meterstücke erfolgte, kann für das Sägen auf entsprechende Endlängen zum Heizen eine Kippsäge verwenden werden. Diese verursacht, auf Grund des schmaleren Sägeblattes gegenüber der Kettensäge, weniger Sägespäne.

Wenn jetzt schon klar ist, welcher HV gekauft werden soll, kann dies bei der Länge der Holzscheite berücksichtigt werden. Kürzere Längen bedeutet erheblich mehr Arbeit beim Sägen Packen. Zum Trocknen kann das Holz einfach aufeinander geschüttet oder auch gepackt werden. So gibt es verschiedene Packtechniken. Z.B. in Reihe, in einer Miete (rund), in Kreuzlage, in einer Gitterbox gepackt oder geworfen usw.

Damit das Holz schneller trocknet, sollte es luftig, mit der Schnittfläche nach oben gestapelt sein. Wird das Holz oben mit einer Plane abgedeckt, steigt die Luftfeuchtigkeit aus dem Holz hoch und staut sich dort unter der Plane. Die Lösung ist relativ einfach. Man nimmt Paletten als oberste Schicht und legt eine Plane über die Paletten. Somit ist eine Luftzirkulation gewährleistet. Weiterhin sollte auch von unten Luft an das Holz kommen. Dort haben sich Paletten auch gut bewährt. Die Trocknung kann bis zu 30 % schneller erfolgen.

Wenn jedoch das Holz ohne Abdeckung draußen gestapelt wird, sollte die Schnittfläche nach unten und die Rinde nach oben zeigen. Wenn es regnet, kann das Wasser nicht so schnell in das Holz einziehen. Die Rinde bietet doch einen relativ guten Schutz.

Da das Heizmaterial oft 2 bis 3 Jahre zum Trocknen lagern muss und das im Rotationsverfahren, muss immer relativ viel Platz für das Holz eingeplant werden. Für den Holzvergaser benötigt man immer nur trockenes Holz mit einer Restfeuchte von weniger als 20 Prozent. Die Restfeucht kann mit einem Feuchtigkeitsmesser gemessen werden. Dabei muss beachtet werden, dass nicht längst der Faser, sondern quer der Faser gemessen wird. Der Kostenfaktor dafür beträgt ca. 10 Euro.

Weiterhin können auch alle Holzabfälle beim Spalten und Sägen für den Holzvergaser getrocknet und verwendet werden. Spaltreste können zum Anzünden und Sägemehl kann zu geringen Teilen bei der Befüllung des Holzvergasers dazu gemischt werden. Das Entsorgen der Spaltreste und des Sägemehls entfällt.

Holz sollte grundsätzlich im Winter geschlagen werden. Grund: der Saft ist aus den Bäumen und das Spalten ist erheblich leichter, als wenn Holz im Sommer geschlagen wurde. Geschlagene Bäume oder auch schon gesägte Meterstücke sollten nicht bis zum Sommer zum Spalten liegen bleiben. Wenn dies geschieht ist das Holz schon angetrocknet und das Spalten ist erheblich schwerer. Den Zeitpunkt des Holzschlagens wurde von unseren Uhrgroßvätern an der Mondfase ausgerichtet. Es kam darauf an, wofür man welches Holz benötigte. So wurden Bäume für den Hausbau zu anderen Zeiten geschlagen, als einfaches Kaminholz. Dieses Wissen wird heute in einigen Bereichen Deutschlands wieder aufgefrischt und angewendet.

Die Frage, ob Weichholz oder Hartholz für den HV genommen werden soll, ist reine Ansichtssache. Heizen kann mit beiden Sorten von Holz, sogar mit Holzbriketts. Der Vorteil bei Weichholz wie Tanne oder Kiefer ist, dass das Gewicht der Holzscheite gering ist und das die Trocknung auf 20 % Restfeuchte oft nur 1 Jahr dauert. Bei Buchen- oder Eichenholz dauert die Trocknung 2 oder sogar 3 Jahre.

Wenn zu viel Restfeuchte im Holz ist, wird diese zuerst im Holzvergaser verdampft. Dabei geht Energie verloren, die wir nicht nutzen können. Jedes Holz hat einen speziellen Energiegehalt. Häufig meinen viele den Energiegehalt pro Festmeter oder Raummeter, und nicht pro Kilogramm getrocknetes Holz. Wenn das trockene Holz pro Kilogramm bezahlt werden würde, wäre Tanne, Kiefer oder Ficht die erste Wahl. Dies deshalb, da der Energiegehalt pro Kg bei diesen Holzarten höher liegt, als bei Buche oder sogar Eiche (siehe nachfolgende Tabelle). Die verschiedenen Energiegehalte hängen nicht nur von der Holzsorte ab, sondern wie oben schon beschrieben auch direkt mit der Restfeuchte des Holzes. Dabei kann gesagt werden, je trockener das Holz ist, desto energiereicher ist es. In diesem Zusammenhang fallen oft verschiedene Begriffe. Hier nun eine kurze Erklärung dieser Fachausdrücke:

Festmeter:...............1 Festmeter (FM) Holz ist 1 m³ voll ausgefüllt, ohne Leerraum

Raummeter:.............1 Raummeter (RM) Holz ist 1 m³ als Holzscheite gestapelt, also mit Lufteinschlüsse

Ster:........................1 Ster ist 1 Raummeter

Schüttraummeter:.....1 Schüttraummeter (SRM) Holz ist 1 m³ Holzscheite geschüttet. Hier sind die meisten Lufteinschlüsse.

Die gängigen Holzsorten mit ihren unterschiedlichen Energiegehalten: [1]


Beispiel: Buchenholz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 20 Prozent hat lt. Tabelle eine Energieleistung von 2695 kWH pro Festmeter. Wenn das Objekt einen Energiebedarf von ca. 32.000 kWH benötigt, würden wir ca. 11,87 FM Buchenholz benötigen (32.000kWH / 2695 kWH pro FM = 11,87 Festmeter. Mit dem Umrechnungsfacktor von 1,4 nach Raummeter multipliziert, hätten wir ein Ergebnis von ca. 16,6 Raummeter Buchenholz bei einem Feuchtigkeitsgehalt von ca. 20 Prozent. Kontrolle: 32.000kWH dividiert durch den Energiegehalt von 1 RM Buche (1887 kWH) = 16,95 RM. Die Ergebnisse sind nur annähernd gleich. Dies deshalb, da der Umrechnungsfaktor von 1,4 keine exakte Zahl ist.

Eine einfache Berechnung, die auch ohne Taschenrechner geht, ist folgende: Bei einer Feuchtigkeit von 20 Prozent oder weniger haben wir einen Energiegehalt von ca. 4 kWH pro Kilogramm. Der Gesamtenergiebedarf wird durch 4 dividiert und das Ergebnis durch 700 Kg (Gewicht pro FM). Somit erhält man den ca. m³-Bedarf eines Jahres (32.000 / 4 / 700 *1,4 sind 16 RM Holz). Wenn ich jetzt die Kapazität des Kessels in m³ weiß, kann die Anzahl der Heizvorgänge pro Jahr des zukünftigen Kessels abschätzen.

Bei all diesen Berechnungen muss beachtet werden, dass es nur theoretische Werte sind. In unserem Falle rechnen wir mit einem Energieausbeutungsgrad von 100 Prozent. In Wirklichkeit trifft dies nicht zu. Wenn ein realisierter Wirkungsgrad von 75 Prozent genommen wird, sind schnell 20 Raummetern oder mehr ein zu planen.--420 (Diskussion) 21:33, 29. Jan. 2013 (CET)