Aus Holzheizer Wiki
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Die Größe des Kessels hängt primär vom Energiebedarf des Hauses ab.

Eine einfache Rechnung: für je 1.000 Liter Heizölverbrauch sind 10 KW Kesselleistung ausreichend.

Falls eine Wärmebedarfsrechnung des Hauses vorliegt, kann die Kesselgröße relativ einfach bestimmt werden. Wenn ein Holzvergaser z.B. für einen Abbrand von Buchenholz ca. 5 Stunden benötigt, würde ein 30 KW Holzvergaser maximal 150 KW in dieser Zeit leisten. Da der Holzvergaser aber von Anfang an nicht seine maximale Leistung von 30 KW erreicht, muss von einer geringern Gesamtleistung (in 5 Stunden ca. 110 KW) ausgegangen werden.

Weiterhin hängt die Leistung von der Holzart ab, die verbrannt wird. Liegt der Wärmebedarf eines Hauses (Heizung und Warmwasser) bei ca. 200 KWh, müsste bei der eben gewählten Heizkesselgröße einmal nachgelegt werden. Dies wird in der Praxis auch oft so realisiert. Beachten sollte man, dass der Energiebedarf an relativ kalten Tagen genommen werden muss.

Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, dass der realisierte Wirkungsgrad bei ca. 75 Prozent liegt. 90 Prozent und mehr sind nur Wirkungsgrade unter „klinischen“ Bedingungen. Deshalb muss auf die Kesselgröße geachtet werden. Ist er zu gering ist, muss an kalten Tagen theoretisch Tag und Nacht geheizt werden, um das Haus mit Wärme zu versorgen. Deshalb lieber einen größeren Kessel mit hinreichend großem Puffer, als einen zu kleinen Kessel wählen. Seltewn hat jemand geschrieben, dass sein Kessel zu groß ist, wohl aber zu klein.


Anders ausgedrückt: Wer bei einem normalen Haus (Wärmebedarf ca. 60 Watt pro m² zu einem 14,9 kW Kessel rät, dem sollte man einen Tank mit max. 2 Litern in sein Auto einbauen.


Bei schlechter isolierten Häusern muss man mit 100 Watt oder mehr pro m² rechnen Eine andere Möglichkeit der Schätzung der Kesselgröße geht von der benötigten Energie pro Quadratmeter aus. Dabei können die entsprechenden Werte aus folgender Tabelle entnommen werden:

• Niedrigenergiehaus 10 bis 20 W pro m² • Gut gedämmter Neubau 20 bis 40 W pro m² • Wärmegedämmter Altbau 50 bis 70 W pro m² • Schlecht gedämmter Altbau 70 bis 120 W pro m²

Quelle: Siehe Facharbeit, Thema: Studie zur Planung einer Holzheizung für ein Einfamilienhaus, Jan Gregor Piechatzek, Mai 2005


Dazu käme noch der Energiebedarf des Brauchwassers, der ca. 20 Prozent der Gesamtenergie ausmacht. Der Bedarf des Brauchwassers hängt natürlich von der Personenzahl des Haushaltes und den Gewohnheiten der Bewohner ab. Wird viel und lange geduscht? Wird häufig gebadet? Kurzum, wird viel Warmwasser benötigt.


Wenn der nötige Platz für den Holzvergaser und für den/die Wasserpuffer vorhanden ist, kann auch ein größerer Kessel gewählt werden. Mit der Kesselgröße steigt der Grad des Komforts. Ziel ist es, den Wärmebedarf für 24 Stunden zu erzeugen um danach wieder neu zu heizen. Wenn ein größerer Kessel genommen wird, kann ggf. mit einem Abbrand der Wärmebedarf für 1,5 Tage erzeugt werden. Wieder neu heizen müsste man dann bei relativ milden Außentemperaturen nur alle 2 bis 3 Tage. Der Komfort steigt. Mit der Wahl der Kesselgröße geht auch die Holzscheitgröße einher. Das bedeutet, dass bei einer großen KW-Leistung eines Kessels auch längere Holzscheite verarbeitet werden können. Dadurch entsteht beim Spalten, Sägen und Packen erheblich weniger Arbeitsaufwand.--420 (Diskussion) 23:38, 29. Jan. 2013 (CET)